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Videodreh für Einsteiger

Video für Youtube produzieren
Video für Youtube produzieren

Wie präsentierst du deinen Shop, dein Team und deine Produkte auf Youtube, Facebook und der eigenen Website? Am besten mit einem Videoclip!

In diesem Beitrag geht es um die Basics der Produktion, und zwar für Filme von 30 Sekunden bis 3 Minuten Länge. Die Aufgaben vor dem Set: Storyboard, Drehbuch und Casting. Warauf es dann beim Dreh ankommt: Kamera, Licht und Ton.

Inhalt

Vor dem Set: Storyboard, Drehbuch und Casting

Das Storyboard

Jedes Video, und dazu zählen auch Produktvideos und sogar Tutorials, lebt und stirbt mit der Story an sich. Wenn hier nicht alles passt, kannst du den Rest vergessen. Für kurze Videos gelten diese Gesetze:

  • Die Story braucht einen Knalleffekt am Anfang. Eine verzwickte Situation, eine steile These oder eine Explosion.
  • Nicht ohne Emotionen. Zeige Lachen und Weinen, Zufriedenheit und Zorn.
  • Eine unerwartete Wendung tritt ein. Etwas, womit der Zuschauer nicht gerechnet hat.
  • Durch die Story führt ein unterhaltsamer roter Faden.
  • Die Story hat ein schlüssiges und angenehmes Ende. Hinterlasse ein wohliges Gefühl beim Kunden, wenn du etwas verkaufen willst

In der Storyboard-Phase brauchst du ein großes Blatt und einen Edding-Stift. Dann lass deiner Phantasie freien Lauf und bring die Story mal so ganz grob und bildlich aufs Papier. Schlafe eine Nacht darüber, feile noch einmal an den Szenen, und bespreche die Geschichte mit deinem Team. Passt die Handlung? Dann geht es weiter mit dem Drehbuch.

Das Drehbuch

Was du auf dem Storyboard nur grob skizziert hast, nimmt auf dem Drehbuch eine konkrete Gestalt an. Steig um vom großen Skizzenpapier auf den karierten Block, denn jetzt wird es systematisch. Du brauchst eine Ablaufplan in halbwegs ordentlicher Form. Notiere zu jeder einzelnen Szene dieses Details:

  • Name der Szene
  • Dauer
  • Beschreibung der Handlung
  • Drehort, Schauspieler und Requisisten
  • Kameraperspektive

Bei dieser Arbeit wirst du feststellen, dass manche Szenen nur sehr aufwändig zu drehen sind. Wenn dein Budget begrenzt ist: Mach es wie die Komikertruppe Monty Python! Für die Ritter der Kokosnuss wurde aus finanziellen Gründen auf den Einsatz der ursprünglich vorgesehenen Pferde verzichtet. Als Ersatz diente ein mit dem Zusammenschlagen von Kokosnüssen betrauter Ritter. Der Film hatte einen Running Gag und die Produktionskosten blieben im Rahmen.

Schon im Drehbuch solltest du auch festlegen, welche Effekte du verwenden willst. Ein paar Ideen:

  • Zeitraffer und  Zeitlupe
  • Jump-Cuts, also Auslassungen, die das Tempo eines Clips vorantreiben.
  • Harte Wechsel zwischen der Totalen und Nahaufnahmen. Dieses beliebte Stilmittel aus der Glanzzeit des Italo-Western hat sich inzwischen auch in anderen Genres etabliert hat. Zeige in den Nahaufnahme nur Augen, Hände und besondere Gegenstände wie Pistolen oder Goldstücke.

Das Casting

Ob Laie oder Profi: Die Schauspieler müssen voll motiviert sein, die Gesichter etwas ausstrahlen. Ist das der Fall, dann beginne mit dem Dreh. Ist das nicht der Fall, dann hast du diese Möglichkeiten:

  • Die Schauspieler auswechseln
  • Nur Hände und Körper zeigen, aber keine Gesichter
  • Mit Animationsprogrammen arbeiten

Auf dem Set: Kamera, Licht und Ton

Kamera

Die gute Nachricht: Vor 20 Jahren hättest du für ein kinotaugliches Equipment noch eine sechsstellige Summe hinblättern müssen. Heute kann sich jeder eine Kamera leisten, um einen gutes Youtube-Clip zu produzieren. Das Filmemachen ist demokratischer geworden! Was dir allerdings nicht erspart bleibt, ist eine gewisse Einarbeitungszeit in die Kameramenüs. Lies dir die Anleitung deiner Kamera durch und nerve die Experten auf den Foren mir den typischen Fragen, die müssen das aushalten! Stelle deine Kamera dann auf diese Werte ein:

1080p25 (Full HD)
Und das verbirgt sich hinter dem Zahlencode:

  • 1080 steht für die Auflösung von 1080 mal 1920 Pixel, das Standardformat moderner Videoclips
  • p steht für progressiv, also ein Vollbildaufnahme. Die Alternative i steht für interlaced, der Aufsplittung in Halbbildern.
  • 25 steht für die Framerate, der Standard liegt bei 25fps, 25 Bildern pro Sekunde.

Falls du irgendwo einen Knopf für das Seitenverhältnis findest: Das gängige Format ist 16:9.

Theoretisch kannst du auch mit dem Smartphone filmen, aber mit einer DLSR-Kamera bist du auch bei etwas ungünstigeren Lichtverhältnissen auf der sicheren Seite. Das heißt jetzt aber nicht, dass das Thema Licht vernachlässigt werden darf. Es hat schon seinen Grund, warum professionelle Filmteams mit riesigen Beleuchtungsmasten arbeiten.

Licht

Leider ist eine professionelle Beleuchtung sehr teuer, aber mit diversen Hilfsmitteln kommst du recht nahe an den Hollywood-Standard heran. Beginne am besten mit einer sogenannten Drei-Punkt-Ausleuchtung. Das Prinzip:

  • Ein Führungslicht, das die Hauptperson oder den Hauptgegenstand knapp „über Augenhöhe“ anleuchtet, und zum Beispiel rechts von der Kamera platziert wird. Nun wirft das Führungslicht leider eine unnatürlichen Schatten.
  • Um diesen Effekt abzumildern, wird links von der Kamera nun ein zweites Licht postiert, das sogenannte Fülllicht. Es wird nicht ganz so hell wie das Führungslicht eingestellt.
  • Das dritte Licht, es ist nicht zwingend notwendig, befindet sich hinter der Person oder dem Objekt. Dieses sogenannte Spitzlicht trägt dazu bei, die Person oder das Objekt noch einmal vom Hintergrund abzuheben. Damit es nicht die Szene stört, greifen viele Regisseure zu einem Trick. Sie platzieren an der entsprechenden Stelle einfach eine Tischlampe oder eine andere „natürliche“ Lichtquelle, die in die Szene passt.

Ton

Zu den schwierigsten Herausforderungen zählen Tonaufnahmen, vor allem bei Außenaufnahmen. Wichtig ist es, dass das Mirophon nicht zu weit vom Sprecher entfernt ist. Verwende am besten Ansteckmikrophone – oder verzichte ganz auf die Sprechaufnahmen, und vertone im Studio nach.

Tipps für Video-Anfänger

Noch zwei kleine Tipps zum Schluss 😉

Außenaufnahmen

Falls du in deinem Clip mit gefährlichen Gegenständen hantiertst oder Krimi-Szenen drehst, sag am besten rechtzeitig der örtliochen Polizei bescheid!

Verwackeln vermeiden

Mit dem Filmen „aus der Hand“ wirst du die Aufnahmen leicht verwackeln. Besser ist ein Stativ oder zumindest ein Schulter-Rig. Besonders problematisch sind Kameraschwenks oder hektische Bewegungen deiner Akteure, und beides zusammen funktioniert in den seltensten Fällen.

 

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