Ubuntu Paketformate

Wenn man in Ubuntu ein Programm über die grafische Oberfläche installiert oder deinstalliert, blitzt oft ein „deb conf“ über den Bildschirm. Das Kürzel .deb verrät das Paketformat. Ubuntu stammt von Debian ab, das Paketformat wurde beibehalten. Es gibt aber in der Linuxwelt noch ein zweites populäres Format, und das ist rpm. Was sind die Unterschiede zwischen .deb und .rpm?

Inhalt

Debian Paketmanager

Beide Formate sind unterschiedlichen Paketmanagern zugeordnet. Der Paketmanager dpkg (Debian Package Manager) installiert und deinstalliert die .deb-Pakete, und zwar mit Hilfe der Programme apt-get und aptitude. APT steht dabei für „Advanced Package Tool“. Die Kommandos für das APT werden über das Terminal eingegeben. Meistens sind für apt-Befehle sudo– oder root-Rechte nötig. Der dpkg ist in Debian, Ubuntu, Mint, und allen Irgendwas-buntu-Distributionen zu finden.

Red Hat Paketmanager

Der Red Hat Package Manager RPM ist für die Paketverwaltung in Red Hat Enterprise Linux (RHEL) Fedora, Mageia und CentOS zuständig. Letztere Distribution hält nach Debian und Ubuntu den dritten Platz bei den Server-Betriebssystemen. Fedora und CentOS basieren beide auf RHEL. Als Paketmanager sind für RPM unterschiedliche Tools im Einsatz. Mageia, die Weiterführung des Mandriva-Projekts, verwendet den Paktmanager Urpm.

Ubuntus Paketformat Snap

Mit Ubuntu 16.04 LTS hat der Hersteller Canonical ein eigenes Paketformat eingeführt, das parallel zu den DEB-Paketen verwendet werden kann. Das Debian-Format wird also noch weiterhin unterstützt. Erstellt werden können die Snaps mit einem eigenen Tool namens Snapcraft, die Community trifft sich hier auf snapcraft.io. Die Entwickler von Anwendersoftware (wie Blender, Krita oder LibreOffice) dürfen jetzt selbst entscheiden, ob sie auf der Basis von DEB oder Snap ausliefern. Der große Unterschied: Snap-Pakete sind isoliert, DEB-Pakete bringen Abhängigkeiten mit. Nun hat auch das neue Format seine Vor- und Nachteile. Neue Anwendersoftware kann auf Snap-Basis schneller in ein bestehendes Ubuntu-System integriert werden, und die Zeitspanne zwischen Softwareentwicklung und Nutzung durch die Anwender verkürzt sich, andererseits werden die Pakete insgesamt viel größer.

Canonicals Integrationspolitik

Für diverse Alleingänge wurde Canonical von der Linux-Community immer wieder gescholten, doch der Ubuntu-Erfinder Mark Shuttleworth hat prominente Unterstützer für Snap gefunden – sowohl bei den Entwicklern von Distributionen wie auch den Herstellern von Software. Nähere Auskunft gibt der Auskunft gibt der Ubuntu-Blog Insights. Zitat Martin Wimpress von Ubuntu MATE:

Ubuntu MATE is delighted to be participating in the snappy initiative, with a goal of eventually snapping the complete MATE desktop. Collaborating with Ubuntu developers and other community contributors is a great way to share experiences and best practice.

Änlich positiv gestimmt ist Thorsten Behrens von LibreOffice:

Our objective is to make LibreOffice easily available to as many users as possible. Snaps enable our users to get the freshest LibreOffice releases across different desktops and distributions quickly, easily and consistently. As a bonus, it should help our release engineers to distribute a more up-to-date LibreOffice that is not based on a bespoke, home-grown and ancient Linux build solution, using a toolchain that is collectively maintained.

Für diese Distrtibutionen ist Snap bereits einsetzbar: Arch, Debian, Fedora, Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Gnome, Ubuntu Kylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Unity und Xubuntu.