CD pressen lassen

Die Audiodateien sind fertig gemastert. Nun kann man natürlich zum Copyshop oder in eine Druckerei gehen und für selbstgebrannte 10 CDs  ein Lable und ein Cover drucken lassen. Sinnvoll ist es nicht. Mit irgendwelchen Papierlabels auf der Scheibe ruiniert man das CD-Laufwerk. Bedruckte CDs sind das Mindeste. Und da darf nicht der Name des Rohlingherstellers draufstehen.

Fazit: Handgebrannte CDs mit eingelegten Covern sind für den Freundeskreis prima, aber nicht für die Vermarktung. Wenn es mehr wird, artet es in nervige Arbeit aus. Das Presswerk macht es besser. Hier bekommt man die bedruckte CD schon in der Hülle ausgeliefert. Selbst Cover einlegen: Nein!

Inhalt

Das Presswerk

Da nur die wenigsten Labels über eine eigene CD-Pressmaschine verfügen, wird die Pressung einer CD an ein Presswerk in Auftrag gegeben. Im Presswerk werden die Audio-CDs gepresst – und nicht kopiert.

Presswerk und Metadaten

Das Presswerk fügt einer CD-Produktion Metadaten ein, und zwar entweder in den Songs selbst oder im Cue-Sheet. Dazu gehören:

  • Name des Künstlers
  • Name der CD
  • Name der einzelnen Tracks
  • ISRC-Code

Presswerk und Cue-Sheet

Das Cuesheet einer CDDA (Audio-CD) enthält – gnaz wichtig – das Inhaltsverzeichnis einer CD.

Freistellung durch die Gema

Ein Presswerk ist ein Presswerk und kein Kopierwerk. Für eine ordentliche CD, die bei GEMA und GVL angemeldet werden soll, muss es  ein amtliches Presswerk sein. Kein Presswerk arbeitet ohne die GEMA, alles was das Werk verlässt, wird von der GEMA geprüft. Das nennt sich „Freistellung durch die GEMA“. Ohne Freistellung presst das Presswerk nix, nichtmal gemafreies Material. Enthält eine CD GEMA-pflichtiges Material, wird es auch bei der GEMA gemeldet.

EAN-Code

Der Strichcode (Zebrastreifen), mit dem die CD auch im Handel verkauft werden kann, beruht auf der EAN (European Article Number). Sowas braucht man aber nur, wenn die CD gleich in großen Läden verkauft wird.

ISRC-Code und Labelcode

ISRC = International Standard Recording Code = eine zwölfstellige, internationale, digitale Kennung für Titel/Tracks auf Ton- und Bildaufnahmen, die die eindeutige Zuordnung eines Titels/Tracks zu einer Firma ermöglichen. Der ISRC wird beim Mastern in die digitale Aufnahme eingebunden und ist somit unmittelbar mit dem Track verbunden.

Ein ISRC setzt sich aus vier Teilen zusammen:

  • Länderschlüssel
  • Erstinhaberschlüssel
  • Jahresschlüssel
  • Aufnahmeschlüssel

Durch permanente Wiederholung des ISRCs im Datenstrom kann die Nutzung einer digitalen Aufnahme jederzeit identifiziert, nachvollzogen und zweifelsfrei einem Label bzw. einem einzelnen Track eines Labels zugeordnet werden. Hier findest du Details zum ISRC-Code.

Labelcode

Der Labelcode kommt nicht von der GEMA, sondern wird von der GVL vergeben. Vor der Erstvergabe eines Labelcodes verlangt die GVL die erste Presswerkrechnung. Die Erstpressung eines Labels hat deshalb noch keinen Labelcode.