Als DJ Vinyl auflegen oder als Produzent Schallplatten pressen lassen? Ja! Nicht nur, weil der legendäre Technics SL 1210-Plattenspieler wieder auf dem Markt ist …
Vinyl ist der beste Copyschutz
Neulich war ich mal wieder auf einer privaten Party als Gast unterwegs, und wollte auf ein bestimmtes Lied tanzen. Ganz Old School-mäßig hatte ich den Track auf CD dabei, auf einer Compilation. Als der Dancefloor etwas gelichtet war, hab ich meine weibliche Begleitung mit der CD zum DJ losgeschickt. Mit Frauen als Medium bringt man Musikwünsche ja doch besser unter. Zurück kam sie dann nicht gleich, sondern fünf Minuten später. Mit dem DJ geknutscht hatte sie nicht, aber:
Gerippte Compilation
Fünf Minuten hatte der DJ benötigt, um meine CD komplett zu rippen. So war es eigentlich nicht geplant. Diese CD hat eine lange Entwicklungszeit. Hinter der Zusammenstellung der definitiv besten Electroswing-Tracks steckt Arbeit. Jede DJ Schnarchnase ist mit dieser Compilation in der Lage, die Wünsche der Tanzwütigen zu erfüllen, ohne sich jemals mit dem Genre beschäftigt zu haben. In so einen fremden Laptop-Saugapparat gebe ich meine CD-Compilations nicht mehr. Lieber lass ich mir ein Dubplate anfertigen und bring das Lieblingsvinyl zur nächsten Party samt Plattenspieler mit!
Die Gema und das Vinyl
Ausgestorben ist die Szenezeitung für elektronische Lebensaspekte, die De:Bug. Im Archiv findet sich aber noch manch brauchbarer Artikel, zum Beispiel über die indirekte Förderung von Vinyl-DJs durch die Gema. Verständlich, denn Platten lassen sich nicht rippen. Das analoge Aufnehmen von Vinyl geht heute zwar schneller als in der Ära der Musickassette, aber bei einer LP nicht in 5 Minuten. Save the Vinyl.