dd steht für Disk Dump. Disk Dump ist kein Programm, das installiert werden muss, sondern ein Kommandozeilenbefehl. Der dd-Befehl gehört seit Jahrzehnten zur Grundausstattung von Ubuntu, Debian und jedem anderen Linux. Mt dd lassen sich komplette Dateien, Ordner, Partitionen und Festplatten klonen. Rettungs- und Backupprogramme wie Clonezilla und Parted Magic setzen im Kern auf dd. Sie sind ein dd mit grafischer Oberfläche.
Aber Vorsicht. Bei falscher Anwendung von Disk Dump, zum Beispiel wenn ihr Quell- und Zielverzeichnis verwechselt, sind alle Daten auf eurem Computer hinüber!
Inhalt
dd Sicherheitshinweis
dd wird über eine einzige Zeile im Terminal ausgelöst. Sicherheitsabfragen gibt es dabei keine. Also Bierflasche weg vom Rechner! Wer sich vertippt, und zum Beispiel bei der Eingabe von Quell– und Zielverzeichnis, kann sämtliche Daten und das Betriebsystem schnell ins Nirvana schicken. Außerdem: Das Zielverzeichnis muss für dd gleich groß oder größer sein als das Quellverzeichnis. Wir kopieren ja 1 zu 1 ohne Komprimierung.
Festplatten klonen
Überlebensnotwendig ist es, die Zuordnung der Festplatten zu kennen. In Ubuntu werden sie als „Devices“ bezeichnet und als /dev in der Verzeichnisstruktur aufgeführt. Beispiele:
/dev/hda – die erste Festplatte am ersten Controller
/dev/hda1 – die erste Partition der ersten Festplatte am ersten Controller
/dev/hdb – die zweite Festplatte am ersten Controller
Device der SD-Karte oder Micro-SD-Karte herausfinden
Karte noch nicht einsetzen und im Terminal eingeben:
sudo fdisk -l
Dann SD-Karte einsetzen und nochmal den obigen Befehl eingeben.
Quell-Fastplatte oder Quellpartition unmounten
Bei Klonen von ganzen Festplatten oder Partitionen muss die Quell-Festplatte oder Quellpartition unbedingt ausgehängt (unmountet) werden. Warum das? Angenommen, ihr sichert von der Festplatte das gesamte System auf einen USB-Stick mit dd. Dann laufen während der Sicherung auch Daten in den Cache der Festplatte, und der Cash wird ebenfalls auf die Zieldatei geschrieben. Ergebnis: Das was auf den Stick geschrieben wurde, entspricht nicht der zu sichernden Quellfestplatte oder Quellpartition. Deshalb vorher unmounten!
Beispiel:
$ umount /dev/hda2
Nach der Sicherung wieder einhängen:
$ mount /dev/hda
dd Klonbefehl
Beim Klonbefehl auf keinen Fall vertippen, Zeit einplanen und nicht unterbrechen! if steht für Input file, of für Output file. Der Befehl zum Klonen lautet zum Beispiel:
dd if=/dev/hda of=/dev/hdb
Damit schreibt dd die Daten der Festplatte a auf Festplatte b, und zwar Bit für Bit und stundenlang.
dd für Raspbian
Beschreiben lassen sich mit dd alle Devices, also auch USB-Sticks oder Karten für Raspian, dem Betriebssystem des Minicomputers Raspberry. Ihr habt Raspbian auf euren PC heruntergeladen und wollt es auf eine Karte ziehen? Das geht mit dd. Auch hier ist wieder peinlich genau auf die richtige Zuordnung der Laufwerke zu achten.
dd bs=1M if=[IMG] of=[DEVICE]
Erklärung:
- Die eckigen Klammern weglassen,
- Statt IMG setzt ihr den Pfad zu eurem Raspbian-Image
- Statt DEVICE setzt ihr den Pfad eurer Karte
- bs=1M wird hinzugefügt, um den Disk Dump etwas zu beschleunigen