Du baust dir als DJ eine Sammlung digitaler Musik auf? Dann hast du die Qual der Wahl aus verschiedenen Audioformaten. Persönlich empfehle ich MP3 mit einer Bitrate von 128 kbps. Meine Hauptargument: Dieser Standardformat wird auch von der Webradio-Plattform laut.fm verwendet. Du musst an einem TRack also nichts ändern, wenn du ihn auf deinen Sender bei Laut.fm hochlädst. Eine kleine Übesicht gängiger Audioformate:
Inhalt
AAC
AAC steht für Advanced Audio Coding, ein verlustbehaftetes komprimiertes Audioformat. AAC-Dateien tragen folgende Endungen:
- .aac
- .3gp
- .mp4
- .m4a
- .m4b
- .mpg
- .mpe
FLAC
Free Lossless Audio Codec, sprich patentfreies und verlustfreies Audioformat. FLAC wird von den meisten Linux-Distributionen und Audioplayern unterstützt.
M3U
M3U ist ein Format zur Abspeicherung von Playlists, also eine Art Inhaltsverzeichnis. Mit einer M3U Datei alleine können keine Songs abgespielt werden. Es müssen auch die dazu gehörenden Songdateien vorhanden sein. Ursprünlich wurden nur MP3-Dateien in M3U-Listen aufgenommen, inzwischen funktionieren alle gängigen Audioformate. Die meisten Audioplayer unterstützen M3U.
M4A
M4A-Dateien gehören zur Gruppe der MP4-Dateien, enthalten aber im Unterschied zu anderen MP4-Dateien nur Audio. MP4 kann prinzipiell für Video, Video+Audio oder nur Audio benutzt werden.
- Apple speichert das verlustfreie Format „Apple Lossless“ als mp4-Datei mit der Endung M4A.
- Auch das verlustbehaftete Format AAC speichert mit der M4A-Dateiendung.
M4A und Kopierschutz
Apple verwendet die Endung M4A für Audiodateien ohne Kopierschutz (DRM).
M4A abspielen
Nicht alle Audioplayer können M4A abspielen. Teilweise müssen noch Codecs oder Plugins nachinstalliert werden.
MP3
Das vom Fraunhoferinstitut entwickelte Mp3-Format ist heute für viele Anwendungen, vom Webradio bis zum Streaming, das Standardformat. UNterschieden werden unterschiedliche Qualitäten von MP3-Dateien. Je höher die Bitrate, desto besser die Qualität.
- 256 kbps – Dateien mit der Bitrate von 256 kbps gelten als gleichwertig mit der CD. Dafür schrumpft die Dateigröße um beachtliche 80%.
- 128 kbps – Verbreitet sind aber besonders MP3s mit 128 kbps. In diesem Format spielt zum Beispiel laut.fm seine Tracks ab. Die Dateigröße schrumpft dabei um 90 %.
- 64 kbps – Bei 64 kbps sind deutlich Klangunterschiede hörbar. Diese Bitrate ist nicht empfehlenswert.
OGG
Ogg, bzw. Ogg/Vorbis ist eine patentfreie Alternative zu MP3. Ogg ist wie MP3 ein komprimiertes Format und mit einem Qualitätsverlust behaftet.
iTunes Standardformate
AAC, MP3, Apple Lossless, AIFF, WAV sind die Standardformate für Apples iTune. Wav als unkomprimiertes Format ist allerdings fürs Streaming noch ungeeignet.
Zum Schluss noch ein Blick in die Geschichte der digitalen Audioformate. Mit PCM hat alles begonnen:
PCM
PCM (Pulse Code Modulation). Das weiß die Wikipedia:
„PCM wurde in den 1930er Jahren unter anderem von den Bell Labs sowie von Alec Reeves entwickelt, der 1938 ein Patent über ein PCM-System mit Samplingrate von 8000 bits pro Sekunde erhielt […] In den 1960er Jahren entwickelten Techniker […] Aufnahmegeräte auf PCM-Basis mit Videoband als Trägermedium. Das japanische Plattenlabel Nippon Columbia war bestrebt, die Qualität der analogen Magnetbandaufzeichnungen zu verbessern und mietete ein Aufnahmegerät von NHK, um Testaufnahmen durchzuführen und entwickelte anschließend ein eigenes Aufnahmegerät. Auch bei der BBC wurden Anfang der 1970er Jahre PCM-Geräte entwickelt.
1971 wurde unter dem Label Denon die erste Aufnahme veröffentlicht, die mit dem PCM-Verfahren digital aufgenommen wurde, ab 1972 folgten Werke klassischer Musik mit europäischen Interpreten […] Als 1982 der Marktstart der CD erfolgte, hatte Denon bereits 400 Digitalaufnahmen zur Verfügung.“