
Mit dem kostenlosen Editor Sigil kannst du eBooks im ePub-Format erstellen, bearbeiten und betrachten. Das gesamte Projekt stand schon einmal auf der Kippe, aber zum Glück wurde Sigil gerettet! Heimisch ist der knuffige ePub-Editor auf allen Plattformen: Windows, Mac und Linux.
Inhalt
Sigil Download

Sigil ist ein richtig edles Programm, auch wenn es vor der Installation nicht danach aussieht. Die Sigil-Website ist spartanisch ausgestattet und mit Technik überfrachtet. Herunterladen kann man das Programm dort auch nicht, stattdessen wird auf die Sigil-Downloadseite von Github verwiesen. Für Mac, Windows und Linux stehen dort verschiedene Versionen zur Verfügung. Windowsuser mit halbwegs neuen Systemen verwenden eine x64-Version. Das x64 steht für ein 64bit-Windows.
Sigil Installation
Sigil lässt sich problemlos installieren und benötigt zur Funktionsfähigkeit auch keine Zusatzprogramme. Als Sprache kann Deutsch sofort ausgewählt werden. Die Sprache lässt sich aber auch nachträglich einstellen, und zwar über Bearbeiten > Einstellung > Sprache. Nicht auf Deutsch übersetzt ist leider die Hilfe.
Sigil Oberfläche

Nach der Installation präsentiert sich alles sehr aufgeräumt. In der linken Spalte: der Buchbrowser. Dort ist markiert, was die Mittelspalte zeigt. Im Bild oben ist es ein Buchkapitel in der Buchansicht, erkennbar an der gedrückten Buchtaste (unter Werkzeuge). Rechts daneben kann über <> in die Codeansicht umgeschaltet werden.
Sigil Codeansicht

Dasselbe Kapitel im Quelltext. Durch die schnelle Umschaltmöglichkeit zwischen Code- und Buchansicht ist Sigil ein perfektes Lernprogramm für die eBook-Sprache XHTML.
Importformate
Bei den Formaten zeigt sich Sigil knausrig. Texte können in nur in diesen Formaten importiert werden:
- TXT – reiner Text ohne Formatierung
- HTML – die Internetsprache
- ePub – Sigil meignet sich auch zur Nachbearbeitung von eBooks
Einziges Exportformat ist ePub, und auch während der Bearbeitung wird schon im ePub-Format abgespeichert.
Validierung

Sigil bietet eine Menge Möglichkeiten zur Qualitäts-Kontrolle und Validierung! Im Menü unter Werkzeuge stehen gleich drei Tools zur Verfügung:
- Rechtschreibprüfung
- ePub-Validierung komplett (F7)
- CSS-Validierung
Sigil Plugins
Für Sigil gibt es eine Reihe von Plugins, eine Übersicht findest du hier bei Mobileread.
ePub2 und ePub3
Sigil ist ein ePub2-Editor, unterstützt aber trotzdem einige Funktionen von ePub3, zum Beispiel das Einbetten von Audio und Video und andere HTML5-Tags. Das Problem liegt aber bei den eReadern. In der aktuellen Generation von eReadern sind kaum noch Audioanschlüsse vorhanden. Der Kindle Paperwhite hat keine Audiofunktion, und auch nicht der Tolino Vision. Andererseits nimmt das Lesen auf Smartphones immer weiter zu, und da werden ja die Audiofunktionen bleiben. 😉
Sigil als Schreibprogramm – 3 Tipps
Mit dem knuffigen Sigil lässt sich viel über den eBook-Bau lernen. Das liegt daran, dass alles im Quellcode angezeigt wird. Drei kleine Tipps für Autoren, die mit Sigil als Schreibprogramm nutzen:
Sigil auf Deutsch
Menüs alle in Englisch? Die Sprache lässt sich unter Edit > Preferences einstellen, oder mit der F5-Taste! PS: Nicht im Metadaten-Editor die deutsche Sprache einstellen, wenn das Buch auf dem englischen Markt verkauft werden soll!
Leeres CSS-Stylesheet hinzufügen
Wer sein eBook in Sigil schreibt, oder reinen Text importiert, der hat noch kein CSS-Stylesheet dabei. So wird eine leere CSS-Datei angelegt: Datei > Hinzufügen > Leeres Stylesheet.
Stylesheet zuweisen

Nachdem das Stylesheet mit diversen CSS-Anweisungen versehen ist, passiert noch gar nichts. Erst muss das Ding mit den Kapiteln verbunden werden. So geht das: Im Buchbrowser links eine oder mehrere .xhtml-Dateien anklicken, dann mit der rechten Maustaste das Kontextmenü öffnen. Verknüpfe Stylesheets auswählen. Nicht vergessen, das Häkchen unter Einbeziehen zu setzen! Dann stolz auf den großen grünen Validierungshaken gehen! Keine Probleme entdeckt sollte dann da stehen. 😉
2 Antworten auf „Sigil“
Sehr schön und mutmachend erklärt – vielen Dank! – Ein tolles Programm, weil man, wie erwähnt, sehen kann, was da HTML-mäßig passiert.
Nur ein Problem habe ich: Habe die genannten Schritte mal „geübt“. Aber: Auf der ganzen Bedienoberfläche finde ich keinen grünen Validierungshaken, und es kommt auch nirgends der Hinweis „Keine Probleme“. Was mache ich falsch?
Hallo Eva.
erstmal einm gutes Neues!
Zu Sigil: Klick mal die F7-Taste und schau, ob sich die Validierung öffnet 🙂
Grüße,
Bernd