Du Glücklicher hast noch einen alten Windows-7-PC, sprich ohne UEFI und Secure Boot? Dann nicht wegwerfen, sondern Lubuntu draufspielen! Diese schlanke Ubuntu-Distribution ist ideal für ältere Computer. Als Desktop steht der solide LXDE zur Verfügung, er ist übersichtlicher als Unity, der Desktop der Ubuntu-Standardversion.
Inhalt
Hardware Mindestanforderungen
In den Lubuntu-Releasenotes der offiziellen Seite sind ein Pentium II oder Celeron mit 128 MB RAM als absolute Mindestvoraussetzung angegeben. Spaß macht Lubuntu aber erst ab einem Pentium III mit 500 MHz und 256 MB RAM, oder besser 500 MB Ram. Es kommt natürlich immer darauf an, welche Programme benutzt werden. Videoschnitt ist mit so einer Minimalkonfiguration mühsam. Zur Administration einer WordPress-Website oder zum Sichern und Spiegeln auf einem LAMP-Server ist Lubuntu auch mit wenig RAM ausreichend.
Ubuntu Imagedatei brennen

Nach dem Herunterladen brennst du eine Image-Datei auf eine DVD, die an der Endung .iso-Datei erkannt wird. Je nach Brennprogarmm muss „Imagedatei“, „Abbild“ oder „.iso“ eingestellt werden,ist alles dasselbe. Das obige Bild ist schon etwas älter, damals genügte noch eine CD, um Lubuntu zu installieren, aber heute muss es eine DVD oder einen USB-Stick sein. Tipp: Einen bootbaren Stick kannst du mit UNetbootin erstellen.
Lubuntu Installation

Dann die Lubuntu-DVD ins Laufwerk schieben und Neustart, eventuell die Bootreihenfolge im Bios auf das DVD-Laufwerk umstellen. Dann kommen diverse Abfragen… wollen sie Windows wirklich vollständig überschreiben? Wer kein Dual Boot-System einrichten will, und Windows kicken will: Ja!
Software von Drittanbietern installieren

Die Software von Drittanbietern am besten gleich mit installieren, damit auch alle Audiodateien wiedergegebven werden können. Und wenn Lubuntu ein Kennwort anfordert: Eingeben und auf Zettel und Stift notieren!

Hier ist der Desktop eines frisch aufgesetzten Lubuntus zu sehen. Die LTS-Version wird für 3 Jahre mit Updates versorgt. Lubuntu wird von Canonical offiziell unterstützt. Man kann sich darauf verlassen, dass das Projekt nicht plötzlich eingestellt wird. Bei exotischeren Ubuntu-Distributionen kommt sowas leider vor.
Lubuntu Zielgruppe
Von allen Distributionen bietet Lubuntu die beste Unterstützung für ältere Hardware. Ich habe es selbst ausprobiert: Wo Xubuntu nicht mehr funktionierte, ließ sich Lubuntu noch installieren.
Vor der Lubuntu-Installation
Staub aus dem Computergehäuse entfernen, dann mit einer Ubuntu Live-DVD testen. Erst probieren, dann installieren. Mit Ubuntu funktioniert das im Gegensatz zu Windows. Tipp: Mein Lubuntu hat mich auch schon aufgefordert, die “Original-CD” einzulegen. Also: Lubuntu-DVD brennen, beschriften und aufheben!
Troubleshooting Lubuntu-Installation

So selten kommt es gar nicht vor, dass der Monitor bei einer Lubuntu-Installation kein Signal bekommt. Das kann auch an der Hardware liegen. Der ältere PC wurde vielleicht unsanft transportiert? Dabei kann sich die Grafikkarte aus dem Slot lösen oder der Stecker des Monitorkabels. Also Netzstecker rausnehmen, PC aufschrauben, Sitz der Grafikkarte prüfen, Monitorkabel noch mal anschrauben, Netzstecker wieder rein und Neustart. Hoffentlich klappt es jetzt. 😉 Bei Notebooks kann es sein, dass der Energiesparmodus abgeschalten werden muss, um ein erfolgreich installiertes Lubuntu zum Laufen zu bringen: Die Einstellung: acpi=off.
Lubuntu auf ARM-Prozessoren
Seine Popularität verdankt Lubuntu auch der Makerszene und Single Board Computern wie dem Raspberry Pi und dem Banana Pi. Schlanke Betriebssysteme sind als Basis für die Minirechner gefragt. Der Banana Pi läuft mit einem für ARM-Prozessoren angepasstem Lubuntu. Für den Raspberry allerdings Raspbian die erste Wahl.
Lubuntu vs Xubuntu
Ein kleiner Vergleich der ziemlich ähnlichen Ubuntu-Distributionen:
- Supportdauer der LTS-Versionen
Lubuntu 16.4: 3 Jahre
Xubuntu 16.4: 3 Jahre
- Systemanforderung
Lubuntu: 256 RAM, 5 GB Speicherplatz
Xubuntu: 1 GB RAM 20 GB Speicherplatz
- Installationsmedium
Lubuntu: DVD, USB-Stick oder Karte
Xubuntu: DVD, USB-Stick oder Karte
- Desktop
Lubuntu: LXDE
Xubuntu: XFCE
- Installation von Software:
Erfordert bei Lubuntu einige Klicks mehr
- Geschwindigkeit:
Bei Lubuntu etwas höher
Fazit: Beide Distributionen sind gute Alternativen zur Ubuntu-Standardversion, aber Xubuntu ist für Anfänger etwas beutzerfreunlicher.